Learning by viewing 

Als Hobbyfotograf bin ich seit einiger Zeit regelmäßig auf YouTube unterwegs und habe dort mittlerweile auch mehrere Fotografie-Kanäle abonniert, bei denen ich mich informiere, mir Tips hole und gefährliches Halbwissen aneigne.

Einer meiner „Lieblinge“ ist Patrick Ludolph alias neunzehn72.de, dessen Webseite/Blog ich auch immer wieder einmal ansteuere. Paddy, wie er sich selbst nennt, hat vor kurzem mit Thomas Leuthard, einem bekannten Schweizer Streetfotografen, ein Viedeotraining zum Thema Streetfotografie herausgebracht. Da mich dieses Genre auch sehr interessiert, habe ich tatsächlich zugeschlagen und gekauft. Mittlerweile habe ich mir das ganze Training verabreicht und möchte Euch meine Meinung dazu in folgendem Review angedeihen lassen.

Art und Aufbau des Trainings

Das Training ist nur als Download von ca. 6GB erhältlich, der allerdings in vier Segmente unterteilt ist. Die vier Zip-Archive entpacken sich nach dem Download automatisch in vier Ordner, die dann insgesamt 17 Lektionen enthalten. Alle Videos  liegen im mp4-Format und Full-HD (1920×1080) vor und weisen eine gute Bild- und Tonqualität auf.
Elf Filme widmen sich, jeweils in ca. 10-15 Minuten, einem Teilaspekt der Streetfotografie, dazu gibt es noch Intro, Verabschiedung, Bildbesprechung und etwas Technik.

Was mir gefällt

Wie auch bei anderen Videos von Paddy kommt hier alles recht locker und natürlich rüber. Der Ton ist nicht dozierend und es ist auch nichts überperfekt zurechtgemacht , so bleiben z.  B. auch kleinere Versprecher einfach erhalten und werden nicht herausgeschnitten. Die Lektionen „spielen“ wirklich auf der Straße und in einem Rundgang durch Hamburg werden die  zu vermittelnden Inhalte anhand dabei geschossener Bilder vermittelt. Hierbei wird wenig auf Technik wie Kameraeinstellungen, Objektive etc. eingegangen sondern mehr auf die solche  Aspekte wie Bildaufbau, „richtiges“ Sehen und Ideen zur kreativen Bildgestaltung. Hier kommt auch immer wieder Thomas Leuthard zu Wort, teils sogar recht selbstkritisch und immer schweizerisch knochentrocken.
Zum Abschluss geht es dann noch um die Bildbearbeitung unter dem Motto weniger ist mehr. Hier ist der Tenor ganz klar, dass ein Foto schon aus der Kamera heraus funktionieren muss und die Nachbearbeitung dies nur verstärken kann/darf/soll und aus eben erwähntem Grund auch ratzfatz vonstatten geht. Insgesamt also ein sehr unterhaltsames Paket mit Hilfe zur Selbsthilfe und Anschüben für die eigene Umsetzung.

Was mir nicht gefällt

Am Inhalt habe ich nichts auszusetzen und wer jetzt sagt, das konkrete Tips und Anleitungen fehlen, der hat, meiner Meinung nach, den Sinn dieses Trainings nicht verstanden (s. o.). Was aber die „Darreichnungsform“ anbelangt finde ich, dass diese etwas zu einfach oder gar lieblos daherkommt. Ich hätte mir hier zumindest eine Art Startmenü gewünscht, aus dem ich die einzelnen Kapitel des Trainings wie bei einer DVD auswählen kann. Das Auge lernt ja bekanntlich mit.
Meine zweite Monite betrifft den Preis. Auch wenn ich nicht weiß, was für andere Videotrainings aufgerufen wird, sind die hier fälligen 45,00 € (39,00 € bei Kauf bis zum 31.01.2015) für mich schon eine Ansage. Bitte nicht falsch verstehen, mir war das Training den Preis wert. Trotzdem fände ich eine niedrigere Hürde – rein aus dem Bauch heraus – besser und vielleicht sogar dem Umsatz förderlich. Aber darüber kann letztendlich nur der Autor selbst entscheiden.

Mein Fazit

Für mich hat sich der Kauf dieses Viedeotrainings gelohnt, denn ich habe viele umsetzbare Anregungen erhalten und werde es , wie in ein gutes Sach- oder Kochbuch, immer wieder einmal zu Rate ziehen.

Und bevor ich es vergesse: Ich kenne Patrick Ludolph nicht persönlich und wurde nicht durch ihn beauftragt dieses Review zu schreiben. Da mir das Schreiben aber Spaß machte und er um Feedback gebeten hat, werde ich ihm einen Link zu diesem Artikel senden. Mal sehen, was passiert.

CU

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